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Autorenbilddaniecell

Indonesien: Surreales Sumba, Teil 2

Aktualisiert: 9. Jan. 2023

Ost-Sumba


Am Weg in den Osten der indonesischen Insel der Provinz Ost-Nusa Tenggara (kleine Sunda Inseln), wird die Landschaft zunehmend steppenartig, und weite Graslandschaften dominieren das Bild. Es tauchen vermehrt grasende, freilaufende kleine Pferde in der Ferne und auch neben der Fahrbahn auf. Wir erfahren, dass dies eine eigene, für die Insel typische Pferderasse ist, die sich speziell für die hier traditionellen Pferderennen eignet. Pferde haben hier einen eigenen Stellenwert und man begegnet ihnen auch in der Stadt so gut wie überall. Wir hielten an einem grandiosen Aussichtspunkt (Bukit Wairinding), von welchem man in eine weitreichende Landschaft aus Hügeln in verschiedenen Braun- und Grüntönen hinabschauen konnte.

Unsere neue Unterkunft lag an einem Fluss etwas abseits der größten Stadt im Osten und bot uns nette Spaziergelegenheiten. Der Besitzer, Freddy, war ein Naturliebhaber und das Hotel (Morinda Villa and Resto) war nachhaltig angelegt. Er kam ursprünglich aus einer Weber Familie mit langer Tradition. Wir hatten das große Glück ihn bei einer Textil Besorgung begleiten zu dürfen und er machte für uns eine Führung durch die naheliegenden Dörfer, die sich auf die Produktion von Ikats, den traditionellen Textilien Sumbas, spezialisiert hatten. Die Herstellung eines Tuches kann bis zu zwei Jahren dauern. Verwendet wird es als Sorong (Kleidungsstück), Grabbeigabe oder als Dekorationstuch.

Die Fasern werden aus Hanf selbst per Hand hergestellt, und zu Garn verarbeitet. Das dunkelblaue Hauptfärbemittel, Indigo, wird ebenfalls aufwendig aus den Indigo Pflanzen selbst produziert. Die traditionellen Muster werden per Hand designt und abgebunden, um dann in mehreren Schritten eingefärbt und zum Trockenen aufgehängt zu werden. Dem Aufwand entsprechend ist auch der Wert und Preis so eines Kleidungsstücks oder Wandtuches.

Wir durften auch eine traditionelle Hütte von innen besichtigen. Die Hütte war ungefähr 60m2 groß und es lebten mehrere Familien Gruppen darin. In der Mitte standen 3 Truhen, in denen die einbalsamierten Leichen von Verstorbenen aufbewahrt werden, bis sich die Familie ein richtiges Begräbnis leisten kann, um die Verstorbenen in den Monolithen beizusetzen. Die Kisten waren derart alt, dass die darum gewickelten Ikats bereits verblasst waren.

Ich bilde mir ein, dass Freddy meinte der älteste Leichnam liege seit mehr als 15 Jahren darin.

An den verbleibenden Tagen besuchten wir einen weiteren Wasserfall (Air Terjun Wei Marang), der in einer fast grottenartigen Fels Einfassung mündete, in der man entspannt baden konnte, nachdem man etliche Stufen dorthin hinunter gewandert war. Das Wasser war super erfrischend und wir konnten sogar den kleinen Wasserfall hinauf klettern, um dann vorsichtig ins seichte Wasser runter zu springen.

Wir besuchten zweimal den Walakiri Strand, der für seine karge Mangroven Landschaft bekannt ist. Sobald man bei Ebbe einen Fuß in das flache Wasser setzt, dass sich Kilometer weit hinausstreckt, steht man in einem Minenfeld von Seesternen. Ich habe tatsächlich noch nie so viele Seesterne auf einmal, nebeneinander und über so eine lange Strecke verteilt gesehen. Bei Ebbe vermittelte die Landschaft mit ihren schiefen, einsamen Mangroven und gestrandeten Booten, eine Stimmung, die manche Bilder des Künstlers Salvadore Dalí ebenfalls innehaben.

Am letzten Tag machten wir noch einen langen Ausflug zu einem leider etwas weiter abseits gelegenen Canyon (Air Tanggedu) mit Fluss, der ebenfalls einen imposanten- und viele kleine Wasserfälle beherbergte und an dessen Flussarmen man auch in den natürlichen Pools baden konnte. Wir verbrachten einige Zeit hier und ließen uns von der Strömung massieren oder sprangen von kleinen Klippen in das darunterliegende Becken.

Voller wunderbarer und surreal wirkender Erinnerungen an eine ganz besondere Insel mit noch geheimnisvolleren Orten, stiegen wir, nachdem wir uns von Dany, unserem treuen Begleiter verabschiedet hatten, in unser Flugzeug und flogen über Bali (Kuta) weiter nach Kuala Lumpur, Malaysien.


Hier wie immer unsere Video Zusammenfassung und Bilder:


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