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Neuseeland-Nordinsel: ein bisschen "Herr der Ringe" aus nächster Nähe

Unser folgender Reise Abschnitt begann mit der Fährüberfahrt von Picton (Südinsel) zur Nordinsel in die Landeshauptstadt Wellington. Die Überfahrt gestaltete sich schon an Land spannend, da zwei Fähren aufgrund von Maschinenschäden ausfielen, Ersatzplätze knapp wurden und zig Touristen und Inländer die folgenden Tage ab 5.00 morgens am Fährhafen anstanden (so wie auch wir), um doch noch irgendwie einen Platz für sich und seinen Van auf einem Schiff zu erhaschen. Das Glück war uns hold. Eineinhalb Tage später als geplant übersetzen wir die Meeresenge zwischen der Nord- und Südinsel mit einer anderen Fährgesellschaft und genossen die tolle Aussicht auf das Tasmanische Meer in Begleitung mehrerer Delfinschulen.

In Wellington besuchten wir unter dem Vorsatz kultureller Bereicherung das Te Papa National Museum. Besonders spannend fanden wir die aktuelle Sonderausstellung. Diese erzählt die Geschichte der Gallipoli-Kampagne im Ersten Weltkrieg aus der Perspektive von acht gewöhnlichen Neuseeländern, die sich in außergewöhnlichen Umständen wiederfanden.

Jede Person ist als beeindruckende naturgetreue Skulptur in einem bestimmten Moment der Zeit nachempfunden – 2,4-mal so groß wie ein Mensch. Die Künstler dieser Figuren gehören zum bekannten Weta Workshop der auch für die Figuren und Masken in den "Herr der Ringe" Filmen verantwortlich ist.

Bereits also auf Filmkulissen eingestellt ging es weiter zum Tongariro Nationalpark in dem die Szenen um "Mordor-dem Schicksalberg" und "Gollums Pool" in dem bereits oben genannten Blockbuster gefilmt wurden.

Erstmals hatte es Nachts die Null Grad Grenze erreicht und wir kuschelten uns an unserem abgelegenen D.O.C. Stellplatz in unserem Van noch enger zusammen als wir es ohnehin bisher taten. Dies war wärmetechnisch gar nicht so schlimm wie man es annehmen könnte. Alleine das Aussteigen oder das nächtliche aufs Klo gehen, sind bei diesen Temperaturen kein richtiger Spaß mehr.


Unsere gewählte Wanderroute (der Upper Tama Lakes Track) dauerte etwas zwischen 4 und 5 Stunden (wegen Fotostopps dauert so etwas bei uns oft 1,5 Stunden länger) und führte in eine kühlere und vor allem windigere Klimazone hinauf. Ein tolles Gefühl ständig mit Blick auf den Schicksalsberg, in dem der eine Ring sein Ende fand, hinaufzuwandern.

Hätten Frodo und Sam so wie wir einen Gaskocher und die für uns mittlerweile obligatorische Instant Suppe mitgehabt, wäre es wohl für sie etwas einfacher gewesen den Schicksalsberg zu erklimmen.

Man traf wie immer nur gelegentlich auf andere WanderInnen und es boten sich uns wieder einmal unglaubliche Fotokulissen. Meist waren wir ganz alleine unterwegs.

Der Tongariro Nationalpark (und man muss dazu sagen wir hatten ja nur einen kleinen Teil dieses riesigen Areals durchwandert) war ein ganz besonderes Highlight dieser Reise. Nach Abel Tasman dachten wir schon, die schönere Insel hinter uns gelassen zu haben. Allerdings bot nun auch der Norden unglaublich spektakuläre Einblicke in Berge und Täler. Auch hier galt das thailändische Motto: "same same but different".

Ein weiteres Naturhighlight war das Waimangu Valley bei Roturua. Das Waimangu Valley ist eine geothermische Attraktion auf der Nordinsel Neuseelands. Es ist der einzige geothermische Park der Welt, der durch eine explosive Eruption entstanden ist. Das Tal beherbergt zahlreiche heiße Quellen, Fumarolen und farbenfrohe Kraterseen. Man wandert einen gekennzeichneten Weg ins Tal hinab und wird dann mit einem Bus wieder hoch chauffiert.

Optional kann man unten angekommen noch eine kurze Schiffsfahrt am Tal See mitmachen. Davon können wir euch leider nichts berichten. Wir waren schon so sehr mit dem Betrachten der geothermischen Aktivität, inklusive schwefelhaltiger saurer Pools und faszinierenden Rauchschwaden beschäftigt, hatten unsere Bootszeiten mit Süd Ost Asien genügend abgedeckt, so dass wir diesmal verzichteten.

Weiter ging es dann zu den Waikite Hot Pools und dem Vulkan Valley in Wai-o-tapu.

Die Waikite Hot Pools sind eine Thermalanlage in der Nähe von Rotorua, berühmt für ihre natürlichen heißen Quellen. Besucher können in den verschiedenen Becken entspannen und die heilenden Eigenschaften des warmen Thermalwassers genießen, während sie bewundernd in die umliegende Natur blicken. Praktischer Weise war dies auch gleichzeitig ein Camper Van Parkplatz und wir konnten einen der heißbegehrten Stellplätze ergattern. So hatten wir also einen Naturthermen Besuch gleich mit dabei.

Das Thema Vulkane blieb weiterhin aufrecht und von hier aus buchten wir gleich unsere Tagestickets für das Vulkan Valley in Wai-o-tapu.

Das Vulkan Valley ist Teil des Wai-o-tapu Thermal Wonderlands, einem weiteren geothermischen Park in der Nähe von Rotorua. Hier erlebt man beeindruckende geothermische Phänomene, darunter sprudelnde Schlammtöpfe, farbenfrohe heiße Quellen und den berühmten "Champagner Pool".

Die Landschaft ist geprägt von intensiven Farben, die auf Mineralablagerungen und chemische Reaktionen zurückzuführen sind, was dem Ort eine surreal anmutende Atmosphäre verleiht.

Besonders toll fanden wir den fast Neon grünen Pool mit einem PH wert von 2.

Hier traf man schon etwas mehr Besucher an. Der Park ist auch nur wenige Tage der Woche geöffnet und als eine richtig groß angelegte Touristenattraktion gestaltet.

Von dieser gut besuchten Stätte ging es aber schnurstracks weiter in eine richtige Touristen Hochburg: Es folgte der Besuch in Hobbiton, dem berühmten Filmset aus "Der Herr der Ringe" und "Der Hobbit". Ein cleverer Schafzüchter, der seine Weiden als Filmset während der Dreharbeiten an die Filmproduktionsfirma verpachtet hatte, setze einen genialen Plan um: Als Jahre später die Sequel des Hobbits gedreht wurde, ließ er die Produktionsfirma seine Weiden nur unter der Bedingung mieten, dass das Filmset nach den Dreharbeiten nicht abgebaut werden durfte. Mittlerweile hat er (und Peter Jackson) einen für Touristen zugänglichen Filmpark im großen Stil aus der riesigen Anlage gemacht.

Viele stellen uns, so wie auch wir vorher die Frage, ob es sich denn lohnt dieses Filmset zu einem richtig stattlichen Eintrittspreis zu besuchen. Unsere Antwort: Wenn ihr so wie wir Fans der HDR und Hobbit Reihen seid und euch nah an euren Location Guide heranstellt, um alle Infos und lustige Dreh Anekdoten mitzuhören, dann ein großes JA. Spaziert ihr nur alleine durch den Hobbiton-Park um Fotos zu machen, verpasst man das Eigentliche. Die einzelnen Türen, Teiche und Häuschen werden viel spezieller, wenn man auch die Geschichten und Bauweisen dazu erfährt.

Anschließend führte uns unsere Reise durch Tirau, einer Stadt bekannt für ihre Merinowollprodukte und riesige Wellblechhallen in Tierform. Wir fanden diesen Spot etwas überbewertet. Anscheinend sind wir von den Naturschauplätzen mehr angetan. So ging es weiter zum Blue Spring Walk, auch als Te Waihou Walkway bekannt.

Hier erwartete uns kristallklares, durch Menschen unberührtes Wasser, dass durch seine Durchsichtigkeit wunderschöne Wasserpflanzen in allen erdenklichen Grüntönen preisgab. Wie ein Unterwasser Dschungel mit Strömung.

Das Osterfest (ja es ist tatsächlich schon etwas her) verbrachten wir im malerischen Coromandel. Dies ist ein beliebter Ausflugsort, vor allem auch für Neuseeländer selbst, da es hier ruhigere mildere Strände gibt an denen auch Wassersport betrieben werden kann. Ihr könnt euch sicherlich an die Videos von der Südinsel Rundreise erinnern. In dieses raue Meer setzt man lieber keinen Fuß um einfach gemütlich umher zu schwimmen. Wir hielten uns nur kurz im Coromandel auf. Allerdings ging sich eine witzige historische Zugfahrt auf der berühmten Mini-Bahnstrecke aus, die ein immigrierter Künstler eigenhändig erbaut hatte.

Mitunter hielten wir diesen Ausflug in den Norden der Insel deswegen kurz, da wir unseren einzigen neuseeländischen Bekannten besuchen wollten, bevor er sich, wie viele andere Kiwis über den Winter ins wärmere Bali absetzen wollte. Wir hatten Henry auf unserer Apnoe Tauchsafari nahe den Molukken als tollen Bootsgenossen kennengelernt und sind seiner Einladung gefolgt uns zu melden, wenn es uns auf unserer Weltreise in seine Heimat Auckland verschlagen sollte. Wir hatten ein paar äußerst nette Tage bei Henry und nutzen die Möglichkeit endlich wieder in einem regulären Bett schlafen zu können. Wir brauchten ca. eine Woche um unser Auto zu verkaufen, bevor wir unseren Weiterflug nach Perth, Australien, antraten. Und zwar, um dort unsere zweite Tauch-Reisebekanntschaft namens Nat zu besuchen.

Aber das ist wieder mal eine weitere Geschichte.

Viel Spaß beim Sichten des Bildmaterials. Vielleicht fällt euch ja ebenfalls auf wie wenige andere Touristen bei unseren Touren auf den Videos zu finden sind. Dies spricht für die Weitläufigkeit dieses wunderbaren Landes, dass wir nun richtig arg vermissen werden.




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