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Autorenbilddaniecell

Vietnam: Sa Pa - ein volkstümliches Bergdorf wie aus dem Bilderbuch

Unsere Reise in den Norden startete mit einer Nacht im Sleeper Bus. Ich persönlich hatte große Zweifel diese Reise gut zu überstehen, da es gut 6 bis 7 Stunden Busfahren ohne Toilette bedeutete. Als wir allerdings in unsere Schlafkabinen im Bus gebracht wurden, waren wir schon sehr erstaunt wie modern und komfortabel die Einzelkabinen eingerichtet waren. Für mich äußerst geräumig, für Chris etwas weniger, boten sie eine gepolsterte Liegefläche, eine Ablage für vom Anbieter bereitgestellte Getränke (von denen man besser die Finger lässt, weil man ja nicht aufs Klo kann) und einen Trennvorhang zum Gang, um etwas Privatsphäre zu bieten. Das Licht und die Klimaanlage sind in der Kabine individuell einstellbar und das Handy kann man an einer USB-Steckdose ganz bequem aufladen.

Die Sleeper Busse fahren spät abends ab und liefern einen dann früh für rund € 20,- morgens an der Wunschdestination ab. So spart man sich theoretisch das Hotel für eine Nacht um dann gleich am nächsten Tag eine Tour unternehmen zu können. Da wir dieser Art zu reisen noch nicht allzu viel Vertrauen entgegenbrachten, buchten wir sicherheitshalber auch für diese restliche halbe Nacht eine Unterkunft in Sa Pa. Es sei euch gesagt, nun wissen wir, dass die Hotels in Vietnam grundsätzlich auf die Touristen-Sleeper-Bus-Kombination eingestellt sind, so dass sie meist über einen Restnacht-Schlafplatz verfügen, wie eine Couch, ein Bett im Dorm oder aber einfach ein Liegestuhl an der Rezeption.

Unsere Unterkunft, das Heart of Sapa, war eines der herzigsten Hotels das wir bisher hatten. Super sauber, komfortabel, liebevoll eingerichtet und trotzdem äußerst günstig. Die vietnamesischen Besitzer kümmerten sich liebevoll um uns und standen uns zu jeder Tageszeit hilfsbereit zur Seite. Hier in Sa Pa wird die Klimaanlage zum Heizen statt zum Kühlen verwendet, da es nachts richtig kühl werden kann, auch wenn man sich für die Tageswanderungen gut mit Sonnencreme schützen sollte. Von unserem Zimmer aus hatte man einen tollen Weitblick auf die vielen hohen Berge die das Tal säumten. Das Städtchen erinnerte nachts an einen verträumten österreichischen Ski Ort. Enge Gässchen, viele Treppchen die die hügelige Landschaft ausgleichen und Souvenirläden und Restaurants liegen entlang der Wege. Die Läden verkauften mitunter Wanderbekleidung und dicke Jacken. Vieles war mit Lichtern verziert und traditionelle Laternen und Girlanden hingen quer über die Gassen. Von Hostel bis Luxus Unterkunft war hier alles zu finden.

Wir mieteten einen Scooter und unternahmen untertags Ausflüge zum Silver Waterfall und zum Love Waterfall, sowie zu manchen Aussichtspunkten. Die vorarlberger Firma Doppelmayer hat genau hier die längste Dreiseilbahn der Welt (!) erbaut mit der wir gerne gefahren wären. Sie führt von etwas außerhalb von Sa Pa auf den Berg Fansipan hinauf. Leider waren wir genau in der Wartungswoche vor Ort, also haben wir nur von weitem ihre Fahrtstrecke bestaunt und haben die Tour auf den Berg mit dem Namen der wie eine Zutat aus einer Konditoreiküche klingt, ausgelassen. Die breiten asphaltierten Straßen waren in einem top Zustand, anders als wir es erwartet hätten. Allerdings hatten Büffel und Ziegen Vorrang und wir mussten tatsächlich Rinder Gruppen ausweichen, die Mitten auf der Straße selbständig unterwegs waren.

Abends ging man in eines der vielen Lokale um sich das wohlverdiente Abendessen zu gönnen. Gleich am ersten Abend saßen wir zufällig neben 2 weiteren österreichischen Pärchen die von Nord nach Süd reisten, am Tisch. So kam es dazu, dass wir neue Freunde fanden, mit denen wir uns auch nach getrennten Wegen, gegenseitig in Chats über Erlebtes, Empfehlungen und Tipps am Laufenden hielten. Am zweiten Tag vermittelte unsere Unterkunft uns die Führerin Pang aus einem der Bergvölker. Wir unternahmen mit ihr und zwei jungen Franzosen eine 15km Wanderung durch die Täler und besuchten die traditionellen Dörfer und den Bambuswald. Da sie in einem der Dörfer lebte und aufgewachsen war, erzählte sie uns alles rund um die Traditionen und das Leben in Sa Pa und wir konnten alles erfragen was uns interessierte.

So erfuhren wir viel über traditionelle Hütten, die Lebensweise, welche Völker hier lebten und wie die traditionellen Trachten hergestellt werden.

Am letzten Tag besuchten wir noch Cat Cat. Dieses idyllische Dorf war einen Hang entlang hinunter bis zu einer Bachmündung gebaut worden. So wanderte man entlang an Wasserfällen auf unzähligen Treppen in den engen Gassen umher um sich das gesamte Örtchen anzusehen. Hatte man den gesamten Abstieg erledigt, wanderte man noch die Hütten den Bach hinauf entlang bis auf die andere Talseite, vorbei an Wasserrädern und Holzbrücken, wo dann schon Moped Taxis auf die Touristen warteten um uns wieder nach Sa Pa den Berg hinauf zu bringen. Das Cat Cat Village wurde vollständig zu einem Sightseeing Spot umfunktioniert. Es gibt sogar Schau Häuser und Hütten und traditionelle Vorführungen. Man zahlt Eintritt um das ganze Dorf besichtigen zu können. Es werden traditionelle Gewänder vermietet, mit denen man durch das Dorf spazieren kann, um dann tolle Bilder zu schießen. Es erinnert ein bisschen an eine vietnamesische Western Filmstadt mit Hallstatt Touristen Ambiente.

Müde gingen wir zu Bett und machten uns bereit, am nächsten Tag ganz früh aufzustehen, um mit einem Mini Bus noch weiter in den Osten zu reisen. Unser nächstes Ziel war es den berühmten Ha Giang Loop mit dem Motorrad zu erkunden und auf diesem Weg die atemberaubende Landschaft Nordvietnams von hoch oben bestaunen zu können.

Wie immer viel Spaß mit unserem Kurzvideo und der Fotogalerie.




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