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Neuseeland: Wanaka und Queenstown, die Orte zum auspowern.

Aktualisiert: 4. Jan.

Auf nach Queenstown, hieß es als nächstes.

Queenstown, auch bekannt als "Abenteuerhauptstadt Neuseelands", ist ein pulsierendes Reiseziel am Ufer des Lake Wakatipu und liegt vor der spektakulären Remarkables-Bergkette.

Die Stadt ist für ihre Fülle an aufregenden Aktivitäten bekannt, darunter Bungee-Jumping, Jetbootfahren, Canyoning, Fallschirmspringen und sogar Snowboarden und Skifahren. Für Adrenalinjunkies ist Queenstown also ein wahres Paradies. Nur die satten Preise der einzelnen Aktivitäten bremsen die Motivation etwas aus.

Aber auch für diejenigen, die es etwas ruhiger angehen möchten, hat Queenstown einiges zu bieten. Die Stadt ist für ihre erstklassigen Restaurants, lebendigen Bars, hochwertigen Weingüter und Boutiquen bekannt. Wenn man so wie wir Glück hat, trifft man auch tolle Musiker beim gratis Straßenkonzert, wie Luke Gajdus, der sich ebenfalls von der prachtvollen Umgebung inspirieren lies.

Eine Bootsfahrt auf dem Lake Wakatipu oder ein Spaziergang entlang der Uferpromenade bieten die Möglichkeit, die wundervolle Natur der Umgebung zu genießen.

Chris und ich entschieden uns dazu das aufregende Abenteuer, den Shotover Jet, auszuprobieren. Es ist ein High-Speed-Boot, das mit einem speziellen Jetantrieb ausgestattet ist und mit extrem hoher Geschwindigkeit über das glitzernde Wasser des Shotover River rast.

Wir erhaschten Plätze in der zweiten Reihe, um das Gefühl des Nervenkitzels noch intensiver zu spüren.

Unser Fahrer, ein junger Mann mit viel Know-how, war einfach großartig. Mit seinem Enthusiasmus und seiner Unterhaltungskunst sorgte er dafür, dass wir uns während der gesamten Fahrt bestens amüsierten, während er uns professionell zeigte, was das Boot alles draufhatte. Er nutze die natürlichen Gegebenheiten des Flusses, um uns das ultimative Abenteuer zu bieten. Wir rasten durch enge Schluchten, glitten haarscharf an Felswänden vorbei und führten atemberaubende 360-Grad-Drehungen aus. Die knappen Manöver machten richtig Spaß. Es stellte sich heraus, dass es sich etwas wie ein aufregender Ausritt auf einem wilden Pferd anfühlte. Die Geschwindigkeit bereitete uns weniger Angst als die Manöver; wir waren ja immerhin einiges gewohnt.

Während der Fahrt konnten wir sogar einen Blick auf jemanden erhaschen, der im Fluss nach Gold suchte. Unser Fahrer erzählte uns, dass Queenstown früher eine bedeutende Goldwäscher Region war, so verbanden wir auch etwas Geschichtsunterricht mit der Fahrt.

Alles in allem hatten Chris und ich eine unglaubliche Zeit und jede Menge Spaß während unserer Tour mit dem Shotover Jet. Die Fahrt würden wir auf jeden Fall weiter empfehlen, wäre sie nicht so teuer. Die Kombination aus Adrenalin, Spaß und einem Hauch von Geschichte machte dieses Erlebnis jedenfalls zu etwas Besonderem.

Nach nun ungefähr einem halben Jahr auf Reisen, ohne unsere gewohnten Sportarten ausüben zu können, waren wir froh, nun in Queenstown und demnächst auch in Wanaka einen Stopp einzulegen. Dies waren die 2 einzigen Orte der Südinsel /Neuseelands in denen es eine hochwertige Trampolin Halle mit großen Federtüchern gab, ähnlich den olympischen Trampolinen die wir aus Wien gewohnt sind. Hier waren sie allerdings rechteckig (Site-Trampoline).

Also nutzen wir die weitere Zeit in Queenstown um unsere Sprung Skillz wieder etwas aufzufrischen. Wir hatten die schöne moderne Halle fast ganz für uns alleine. Der Betreuer war, wie alle Neuseeländer die wir kennenlernen durften, mega herzlich und freute sich, dass etwas erfahrene Springer zu Besuch waren.

Wieder zu "Hause" auf unserem Top 10 Stellplatz wartete schon das sogenannte "Hot Tub" auf uns, dass kostenlos für uns inkludiert war. Hier konnten wir unsere Muskeln im heißen Wasser wieder entspannen. Wir empfanden den Queenstown Top10 Campingplatz ohnehin als einen der besten Plätze. Da es hier einen Flughafen gab und viele Leute hier an- und abreisten, bekamen wir immer wieder Lebensmittel, Getränke und Utensilien fürs Campen geschenkt. Es gab hier eine großartige Free Items Box und einen "help yourself" - Kühlschrank, da viele Reisende ihre Sachen nicht mehr für den Heimflug benötigten und einiges an Camping Zeugs ja nicht flugtauglich ist (Gaskartuschen, Besteck, Teller, ... ). Somit landeten hier viel mehr und bessere Artikel in der Box als in anderen Campingplätzen. Ihr seht also, aus uns wurden schon richtige Vagabunden Profis :).

Da unsere Beinchen nicht nur gut zum Springen sind, suchten wir uns auch hier in Queenstown eine tolle Wanderstrecke heraus.

Chris, mein Wanderstock und ich begaben uns also auf das aufregende Abenteuer, den Lower Wye Creek Track zu erkunden. Dieser fortgeschrittene Wanderweg hat eine Gesamtdauer von ungefähr vier Stunden hin und zurück bei moderatem Tempo.

Schon zu Beginn der Wanderung stießen wir auf faszinierende Boulder und Kletterfelsen, die von örtlichen Kletterverbänden markiert worden waren. Es war also deutlich erkennbar, dass dies eine beliebte Kletterregion war, da man immer wieder Routen in den Felsen eingemeißelt vorfand.

Wir begannen unsere Wanderung mit einem steilen Schotterweg, der uns unter der prallen Sonne emporführte. Anschließend durchquerten wir einen Waldabschnitt, der zu einem Fluss mit einem kleinen Wasserfall führte. Diesmal ähnelte der Wald eher einem typischen europäischen Laubwald, statt den für uns bereits gewohnten Märchenlandschaften aus Moos. Wir waren aber schließlich auch mittlerweile nicht mehr im Southland unterwegs sondern im Landschaftlich etwas anderen Inselinneren.

Ein großer Teil des Weges führte uns entlang der Rohre einer Wasserleitung. Nach einer Weile erreichten wir eine Lichtung die den Hang mit einem perfekt flachen Felsen abgrenzte. So hatten wir eine großartige natürliche Aussichtsplattform, an der wir eine verdiente Pause einlegten und unsere Snacks genossen. Von dort aus hatten wir eine Wahnsinns Aussicht auf den wunderschön blauen See und die umliegenden Berge. Es war einfach krass anzusehen wie glatt und perfekt ein See wirken kann.

Endlich waren wir am Ende der Tagesroute angekommen und hatten Blick auf das steinerne Valley, welches von einem Fluss durchzogen wurde. Aufgrund unserer Neugier und Entdeckungslust verlängerte sich unsere Wanderzeit auf etwa fünf Stunden, da wir nun über den eigentlichen Track hinausgingen und versuchten, entlang der steilen Hänge des Kerbtals, welches nun vor uns lag, zu einigen Schiefertürmen hinter dem eigentlichen Valley Checkpoint, hinaufzuklettern. Auf unserem querfeldein Weg stellten wir leider fest, dass das Gebüsch zwischen den Felsen äußerst stachelig war und außerdem sehr dicht gewachsen. Noch dazu machten uns die lockereren und brüchigen Felsen auf die man treten musste, sowie die steile Natur des Gebiets, es uns bald unmöglich weiter voranzukommen, ohne uns eventuell zu verletzen. Also beschlossen wir, die Kletterversuche abzubrechen, um uns nicht in Gefahr zu bringen. Auch am Himmel begannen sich die Vorzeichen für Regen zu zeigen und es stand noch ein langer Abstieg bevor. Dennoch konnten wir die beeindruckende Aussicht auf das Tal von unserer erkletterten Höhe genießen und erfreuten uns an den gelblichen und ockerfarbenen Tönen in denen das Gras der Hänge schimmerte.

Der Rückweg wurde etwas eilig, da sich Regen ankündigte und wir den steilen Abstieg bei nassem Boden vermeiden wollten. Wir genossen die Herausforderung, uns ein wenig zu beeilen, um rechtzeitig wieder am Ausgangspunkt anzukommen.

Unser Abenteuer am Lower Wye Creek Track war wieder mal ein unvergessliches Erlebnis, das uns tiefe Einblicke in die faszinierende Landschaft Neuseelands gewährte. Und auch ein kleiner Muskelkater und etwas beleidigte Knie durch den eiligen Abstieg ließen uns diesen Tag nicht allzu schnell vergessen.

Da man in Queenstown auch richtig gut bummeln und essen gehen kann, schlenderten wir Abends meist durch die Innenstadt, gönnten uns ein paar Leckerbissen oder besuchten den Stadtpark. Wir fanden uns hier sogar ein paar der für uns eher raren Weltreise Souvenirs. Wir hatten ja nur sehr begrenzt Platz in unseren Taschen, also war uns von Anfang an klar gewesen, dass es bei dieser Art zu reisen, gar keine bis sehr wenig Mitbringsel für uns oder Freunde geben kann. Da die Region für Merino Wolle Produkte bekannt ist und uns momentan ohnehin sehr oft kalt war, besorgten wir uns ein paar coole Merino Wolle Funktionsklamotten "Made in NewZealand". Was man hier ebenfalls oft findet sind Possum Fell Textilien, die angeblich eine noch stärkere Wärmefähigkeit als Merino Wolle haben. Die vielerorts gehassten und eingeschleppten Räuber, trifft man tagtäglich als Kadaver auf den Straßen an. Die Kiwis sind im allgemeinen den Possums gegenüber (verständlicherweise) äußerst gefühlskalt.

Entlang aller uns bekannter Wanderrouten waren Possum Fallen aufgebaut, Giftköder werden in großem Stil und unter Einsatz von Hubschraubern die wir beobachten konnten, ausgelegt. Einmal sahen wir sogar einen Flyer mit Werbung für ein Kinder Camp, bei dem mit Schusswaffen auf Possums organisiert Jagd gemacht wurde. Dies gehört mitunter zu dem Regierungsprogramm, welches plant Neuseeland bis 2050 (wieder) Raubtierfrei zu machen. Kurios aber wahr. Auch das erste Schild am Ankunftsflughafen ließ uns schon erahnen, dass Raubtiere hier nicht sehr willkommen sind:

Weiter ging es ins kleinere Städtchen Wanaka. Bereits auf der Hinfahrt zog der Himmel zu und uns war klar, dass wir den Regentagen nun nicht mehr um jeweils einen Tag mit unserem Mazda Camper Van davon fahren konnten.

Wir hatten aber auch das perfekte Schlechtwetterprogramm für genau diese Region als Ass im Ärmel. Hier wieder einmal ein riesiges Lob an Chris und seine strategisch vorausschauende IT-Denkweise, der schon über eine Woche im Voraus die Route an das bevorstehende Wetter angepasst hatte. So strandeten wir überglücklich während der kühlen Regentage in dem zweiten Städtchen mit einer ultimativ coolen Trampolinhalle und dem wohl herzigsten Kleinstadt Kino auf dieser Seite der Welt.

Wanaka liegt am Ufer des Lake Wanaka und ist, so wie eigentlich jeder Ort der Südinsel, bekannt für seine beeindruckende Landschaft, Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Skifahren und Snowboarden (das erklärt auch die Trampolinhalle die für Trockentraining der Stunts und Sprünge genutzt werden kann).

Die Touristenattraktion schlecht hin ist der Wanaka Baum, der zwar noch knapp am Ufer des Sees aber schon im Wasser stehend aus dem kühlen Nass herausragt. Mit ruhenden Kormoranen oder Reihern darauf ist er natürlich eines der meist abgelichteten Fotomotive der Umgebung. Hier fanden wir für neuseeländische Verhältnisse immerhin viele andere Touristen vor, die ebenfalls an den See kamen, um den berühmten Baum zu sehen.

Ein super Insider Tipp ist das vorher erwähnte Kino namens "Cinema Paradiso". Es ist witziger Weise sogar eines von zwei (!) Kinos die man in diesem eher kleinen Örtchen besuchen kann.

Das Paradiso ist ein sehr beliebtes Kino, das eine einzigartige Atmosphäre bietet. Es befindet sich in einer umgebauten Kirche, und punktet mit bequemen Sofas und Autositzen für seine Besucher. Es werden Decken und Pölster bereitgestellt, so dass man es sich zu zweit richtig kuschelig auf einer der Couchen bequem machen kann. Eine besondere Attraktion sind die hausgemachten Cookies, die vor dem Film vorbestellt werden und in der Pause, mit oder ohne Eis, je nach Wahl serviert werden. Das Kino zeigt eine Mischung aus aktuellen Filmen und klassischen Werken und bietet den Zuschauern ein außergewöhnliches Kinoerlebnis. So konnten wir endlich den von uns langersehnten und vom Freediving inspirierten Blockbuster "Avatar - the Way of Water" nachholen.

Neben einem Spaziergang am See und der Besichtigung des Baumes, geben wir voller Stolz zu, die restlichen 3 Tage jeweils etwas Zeit in der Trampolinhalle verbracht zu haben.

Der Manager freute sich, wie schon sein Kollege zuvor aus Queenstown, ebenfalls über unsere Anwesenheit. Er erlaubte uns so lange wie wir wollten ohne Aufpreis zu trainieren und brachte mir auch ein paar coole neue Übungen bei. Er tauschte sich mit Chris über Tricks aus und meinte wir seien eine Inspiration für alle anderen alten Leute aus der Umgebung, die meinten sie seien bereits zu sehr gealtert für Trampolinspringen. Ihr könnt euch vorstellen, dass wir das sehr belustigend fanden.

Etwas wehmütig, da uns das Auspowern so richtig gut tat, machten wir uns bei besserem Wetter von hier aus auf die Weiterreise, die ihr dann im nächsten Blogeintrag mitverfolgen könnt.

Viel Spaß beim Bildersichten und mit dem Video.



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